Einschub: Was ist chatting with creatives?
Gerade in der Kreativbranche ist es wichtig, sich regelmäßig auszutauschen und voneinander zu lernen. Nirgendwo sonst gibt es meiner Meinung nach so große Unterschiede in der Auftragsabwicklung, der Kundenkommunikation oder der Preisgestaltung.
Um mehr über andere Ansätze zu erfahren und die Arbeit anderer Kreativer sichtbar zu machen, habe ich das Format chatting with creatives ins Leben gerufen. Bis Weihnachten veröffentliche ich jeden Sonntag ein Interview mit Expert*innen aus der Kreativbranche. Ich freue mich auf euer Feedback und wünsche viel Spaß beim Lesen!
Interview
Liebe Katharina, schön, dass du dir die Zeit nimmst für ein paar Fragen. Ich freue mich auf spannende Einblicke aus deinem Berufsalltag als Fotografin und Art Directorin.
Hey liebe Sarah, ich freu mich sehr, dass ich dir ein paar Fragen rund um meinen Job beantworten darf!
Erinnerungen und Lebensabschnitte begleiten
Du bist seit über vier Jahren Fotografin für Hochzeiten, Paar- aber auch Portrait-Shootings. Wie bist du zur Fotografie gekommen und was fesselt dich daran?
Portrait Katharina Luber, Hochzeitsfotografie, Katharina Luber
Die Fotografie fasziniert mich tatsächlich schon seit ich ein Kleinkind war. Egal ob Analoge Kamera, Sofortbildkamera oder die erste Digitalkamera meiner Eltern. Die Dinger haben mich schon immer magisch angezogen.
Nach der Schule war für mich schnell klar, dass ich eine Ausbildung zur Mediengestalterin machen möchte, und die Fotografie hat mich auch hier wieder begleitet. Bei meiner Ausbildung bei der Witt-Gruppe durfte ich auch viel darüber lernen. Und so war die Kamera irgendwann nicht mehr weg zu denken.
Ich liebe es, meine Kund*innen bei ihren verschiedensten Lebensabschnitten zu begleiten. Ich bin quasi die offizielle Lebensabschnittsbegleiterin. Ich bekomme direkt Feedback von meinen Kunden und darf für sie und mit ihnen Erinnerungen für die Ewigkeit schaffen. Sie sehen sich meine Bilder an und denken an einen ganz besonderen Tag zurück. Die Hochzeit, das erste Kind, ein Paarshooting, bei dem man sich mal wieder Zeit zu zweit genommen hat, Bilder von sich alleine, auf denen man sich richtig schön fühlt. Das ist etwas ganz wunderbares.
Trend hin zu Authentizität
Hochwertige und authentische Fotos werden immer wichtiger. Kannst du Trends benennen, die du in den letzten Jahren im Bereich der Fotografie verfolgt hast? Wie bleibst du selbst über die neuesten Entwicklungen und Trends auf dem Laufenden?
Oh ja! Ich finde, dass authentische Fotos immer populärer werden und das finde ich sooo wichtig.
Früher kannte man die Fotografie oft nur als „Studiofotografie“, man hat sich einen Termin dort gebucht und eine halbe Stunde wurde einem gesagt wie man sich hinstellen soll und ein riesiger Blitz wurde auf einen gerichtet. Klar, das haben nicht alle so gemacht, aber doch war es die Mehrheit.
Mittlerweile versucht man viel mehr echte und authentische Momente festzuhalten. Die zwischenmenschlichen Emotionen und das finde ich so toll. Vor ein paar Jahren gab es mal einen großen Boho Trend. Boho Hochzeiten, Babybauchsootings etc. Mittlerweile finde ich geht es eher wieder in die cleanere Richtung. Cleane Hintergründe, Outfits und Posen. Ich finde es immer spannend zu beobachten, wie der eine Trend in den anderen übergeht.
Ich verfolge die Trends meist auf Instagram und Pinterest. Aber bekomme natürlich auch viel bei meiner Arbeit als Art Direktorin bei Witt mit. Auch da beschäftigen wir uns immer mit aktuellen Trends.
Instagram: Inspiration und Werbetool
Welche Plattformen sind deiner Meinung nach für Fotografie am relevantesten und warum?
Ich finde Instagram ist eine super wichtige Plattform. Dort kann man sich nicht nur Inspiration holen. Man kann sich mit anderen Fotograf*innen vernetzten und sich austauschen. Der Großteil meiner „Werbung“ findet auf Instagram statt. Auch die meisten Buchungsanfragen bekomme ich dort. Ich finde die Plattform verbindet viele Aspekte, die wichtig sind.
Gekünstelt war gestern
Welche „Fehler“ siehst du häufiger bei Fotograf:innen, und wie können sie diese vermeiden?
Ich finde es oft schwierig, wenn die Kund*innen zu gestellt Posen machen sollen. Ein kleiner Spaziergang oder ein kurzer Zwischenmoment beim Quatschen, da fängt man die echten Momente ein. Man muss auf die Menschen vor der Kamera eingehen, nur so kann man diese auch wirklich authentisch einfangen.
Abstand und Austausch für neue Motivation
Eine Frage, die mich in meiner Selbstständigkeit sehr beschäftigt: Wie bleibt man kreativ und authentisch, ohne den kommerziellen Aspekt aus den Augen zu verlieren?
Puuh… Das ist eine schwierige Frage. Damit tue ich mich selbst oft schwer. Wenn ich merke, dass meine Kreativität nachlässt und ich mit vielem unzufrieden bin, hilft es mir oft einfach mal eine Pause einzulegen – den Kopf frei zu bekommen.
Manchmal merke ich auch, wie ich mich zu sehr mit anderen vergleiche. Dann hilft es mir auch, das Handy bzw. Social Media mal für ein paar Tage zur Seite zu legen. Auch der Austausch mit Kolleg*innen tut mir immer richtig gut.
Übung macht den Unterschied
Welchen Rat würdest du aufstrebenden Talenten im Bereich der Fotografie geben?
Ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren. Je mehr man übt und unterschiedliche Charaktere vor seiner Linse hat, umso besser wird man. Auch der Austausch mit anderen Fotograf*innen ist immer goldwert. Man lernt nie aus!
Planung, Koordination und Regie
Du bist auch gleichzeitig als Art Directorin tätig. Wie unterscheidet sich diese Arbeit von der 1:1 Betreuung mit deinen Kund:innen bei einem Shooting?
Portrait Katharina Luber, Hochzeitsfotografie, Katharina Luber
Als Art Direktoren bin ich viel mehr für die Planung einer großen Fotostrecke verantwortlich. Ich fotografiere am Set nicht selbst. Ich plane die Fotostrecke vorab, überlege mir ein Konzept zu einem bestimmten Thema.
Dann bin ich mit einem Fototeam rund um Model, Fotograf, Hair-& Make-Up Artist und Stylist an einer Location und vor Ort für die Koordination verantwortlich. Ich schaue, dass die Motive richtig umgesetzt werden, bin für Rückfragen von meinem Team zur Stelle, mache die Fotoregie.
Am Ende wähle ich dann die Bilder aus und baue sie in die entsprechenden Werbemittel ein. Das ist eine ganz andere Art der kreativen Arbeit. Es sind viel mehr Menschen involviert und ich kann meine Kreativität hier nicht so ausleben, wie in meinem eigenen Fotobusiness, hier steht der Need unserer Kundin bei Witt im Fokus.
Emotion gewinnt
Was sind deine Lieblingsbeispiele für erfolgreiche Fotografie-Portfolios, bzw. was sollten diese immer zeigen?
Ganz klar Emotionen. Wenn ich ein Bild sehe und die Emotion auf mich überspringt. Aber auch die Mischung aus verschiedenen Shootings finde ich toll zu sehen. Die Bandbreite aufzeigen – das ist wichtig.
Authentisch Erinnerungen einfangen
Wie sieht die Zusammenarbeit mit dir in Detail aus? Wann ist man bei dir richtig und was macht deine Fotografie aus?
Nachdem ich eine Anfrage erhalten habe schreibe ich erstmal mit meinen Kund*innen, was ihre Wünsche sind und ob ich diese auch erfüllen kann. Danach vereinbaren wir einen Termin und meine Kund*innen bekommen erstmal einen kleinen Guide, was sie z.B. bei der Kleidungswahl beachten sollen, wie das Shooting abläuft, etc. Bei Fragen können sie sich jederzeit an mich wenden.
Wenn der Tag des Shootings gekommen ist starten wir mit ein bisschen Smalltalk und lernen uns ein bisschen kennen und dann startet meist auch schon das Shooting, ohne, dass man es so richtig mitbekommt. Wenn das Shooting im Kasten ist, mache ich eine Auswahlgalerie und stelle sie meinen Kund*innen zur Verfügung, aus dieser können sie sich dann ihre Favoritenbilder aussuchen, welche ich im Anschluss bearbeite.
Bei Hochzeiten ist das Ganze ein bisschen aufwändiger und die Paare bekommen hier auch alle Bilder ihres großen Tages zur Verfügung gestellt.
Bei mir ist man richtig, wenn man natürliche und authentische Bilder haben möchte und Erinnerungen mit seinen Liebsten einfangen möchte. Ich versuche immer auf meine Kund*innen einzugehen und ihnen auch beim Shooting ein schönes Erlebnis zu bieten. Eine angenehme, lustige Atmosphäre. Bei der Bearbeitung der Bilder ist mir wichtig, dass die Farben nicht zu grell sind, sondern harmonisch zusammenpassen.
Raumfotografie und Hochzeitsfotografie, Katharina Luber
Vielen Dank für’s Teilen, liebe Katharina! Alles Gute dir und deinem Business. Ich freue mich schon sehr auf unser kommendes, schon viertes Shooting mit viel kreativer Energie.
Mehr Fotografie von Katharina:
Meine eigenen Gedanken:
Durch meine Leidenschaft für Kunst und Fotografie seit meiner Kindheit, bin ich schon immer von ausdrucksstarken und qualitativ hochwertigen Bilder begeistert gewesen. Mir war es seit ich denken kann wichtig, unterschiedliche Blickwinkel und Motive auszuprobieren.
Bis heute versinke ich gerne mal in meiner Gedankenwelt, wenn ich mit meiner Kamera losziehe.
Gute Fotos werten nicht nur dein Social-Media Profil auf, sondern auch deine Marke. Kund:innen können dich und deine Werte besser greifen. Zusätzlich wird das Vertrauen gestärkt, da du sichtbar bist und deine Marke "ein Gesicht" hat.
Bei Portraits ist es wichtig, dass du dich wohlfühlst. Darauf hat die Fotografin bzw. der Fotograf einen großen Einfluss. Wenn du gute, authentische Fotos von dir haben möchtest, probiere es aus mit verschiedenen Fotograf:innen zu arbeiten, bis du jemanden gefunden hast, der dich und dein Ziel versteht und das auch abbilden kann.
Ich schätze Katharinas Arbeit sehr, da die Shootings mit ihr unkompliziert und ehrlich sind. Die Nachbearbeitung der Fotos hat mir sofort zugesagt. Wenig bis gar keine Retusche, natürliche Posen und der warme Unterton, passen zu mir und meiner Marke. Das hat Katharina sofort verstanden.
Auch meinen immer wieder neuen Ideen für Locations und Themen steht sie nicht nur offen sondern auch begeistert gegenüber. Sie ist mit Leidenschaft bei der Sache und zu 110% präsent. Dass wir den gleichen Humor teilen macht unsere Zusammenarbeit perfekt.
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Du erreichst das Studio per Mail unter
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